Nach
manchen Schätzungen leiden mehr als fünfzig Prozent der Mütter nach der
Entbindung unter einem Stimmungstief, das aber nach wenigen Tagen wieder vorbei
geht. Die Wochenbettdepression betrifft nur die erste Zeit nach der Entbindung.
In dieser Zeit kann es zu emotionaler Instabilität kommen, die aber nur kurz
dauert. Sie wird „baby blues“ genannt und hat keinen Krankheitswert.
Bei
jeder zehnten Frau kann sich hinter diesem “Babyblues” aber auch eine
postpartale Depression verbergen, wobei neben Müdigkeit und Erschöpfung
Appetit- und Schlafstörungen, zwiespältige Empfindungen dem Kind gegenüber,
Zwangsgedanken, Ängste und Panikattacken symptomatisch sind. Auch die Angst,
als Mutter zu versagen, sowie Schuldgefühle treten auf, wobei die Übergänge
zwischen “Babyblues”, Angst- und Zwangsstörungen bis hin zur Depression
fließend sein können, da die Entwicklung häufig schleichend ist und bis hin zu
Selbstmordgedanken führen kann.
Als
postpartale Depression bezeichnet man daher nur schwere, länger andauernde und
behandlungsbedürftigen depressiven Erkrankungen im ersten Jahr nach einer
Entbindung. Bei dieser Form einer Anpassungsstörung besteht eine relativ lange
Latenzphase, d. h., dass Mütter noch in der ersten Zeit nach der Geburt mit der
neuen Situation umgehen können, bis es dann nach sechs bis sieben Monaten zu
den depressiven Symptomen kommt. Hormonabfall und Schlafmangel, möglicherweise
kombiniert mit fehlender Unterstützung oder dem Gefühl, in einer Partnerschaft
nicht gut aufgehoben zu sein, können eine länger andauernde Wochenbettkrise
auslösen, wobei es dazu häufig eine Vorgeschichte gibt.
So
ist das Risiko erhöht, wenn es Depressionen in der Familie gibt oder die
Betroffene bereits selbst eine Depression hatte, wobei es schon in der
Schwangerschaft Anzeichen geben kann. Verzweiflung, fehlendes Muttergefühl und
eine ungewöhnliche Distanz zwischen Mutter und Neugeborenem, wobei die Frauen
selber großen Schmerz darüber empfinden, dass sie ihr Kind nicht so annehmen
können, wie sie es gerne möchten. Auch eine schwierige Geburt kann Auslöser
einer postpartalen Depression sein. (Stangl, 2019, Online Lexikon für
Psychologie und Pädagogik)
In
einer Psychotherapie helfe ich Ihnen aus dieser depressiven Spirale
auszusteigen und wieder Glück und Zufriedenheit als Mutter für sich zu
entdecken.